Wie wachsen Süßkartoffeln?
Die Süßkartoffel ist ein tropisches Gemüse, welches eine lange, warme Vegetationsperiode von 110 Tagen mit Temperaturen von mindestens 30 °C benötigt. Auch die Nächte müssen relativ warm sein (mehr als 20 °C), was eine Kultivierung im Norden Europas nahezu unmöglich macht. Zudem benötigt auch die Süßkartoffel eine beträchtliche Menge an Wasser, wie nahezu alle Pflanzen mit einem hohen Laubanteil.
Die Farmer setzen ab Mitte Mai bis Anfang Juni tausende kleine Süßkartoffelstecklinge in die Erde. Später im Sommer ab Anfang Juni, wenn die Stecklinge zu Jungen Pflanzen herangewachsen sind werden diese auf die großen Felder versetzt. Während der lauen Sommermonate können die Pflanzen bei warmen Temperaturen, in feuchten, nährstoffreichen Böden wachsen und gedeihen. Oberirdisch bilden sie dabei ein beeindruckendes Blattwerk aus, während unter der Erde die Knollen heranreifen.
Nach 150 Tagen beginnt im Herbst die Ernte. Im Durchschnitt erntet ein amerikanischer Süßkartoffelfarmer zwischen 15 und 20 Tonnen pro Hektar, sehr viel weniger als ein Kartoffelbauer in Europa. Dabei verzichten die Farmer gänzlich auf den Einsatz von Erntemaschinen, um die empfindliche und dünne Schale nicht zu verletzen. Erntehelfer lesen die Knollen mit der Hand auf und transportieren sie in Eimern zu großen Lagerkisten.
In diesen Kisten können die amerikanischen Süßkartoffeln in speziell klimatisierten Hallen bis zu zwölf Monate aufbewahrt werden. Diese Lagerphase ist besonders wichtig, denn in dieser Zeit wandelt sich die enthaltene Stärke in Zucker um. Dadurch entwickeln die Knollen ihren ganzen Geschmack und die volle Süße. Aufgrund der Lagerzeiten sind Süßkartoffeln durch das ganze Jahr erhältlich.